Wunschliste 📋

Zugegeben eher ein Titel, den wir in der Weihnachtszeit vermuten würden. Vielleicht denkst Du beim Lesen dieses Wortes an die Vorweihnachtszeit, an Listen mit unendlich vielen Wünschen, die Du für Dich selbst aufschreibst und Dir bei einer Wichtelaktion wünscht; an Kinder, sich von ihren Eltern bestimmte Geschenke wünschen usw. 🎁

Doch schreiben wir nicht auch alle im Laufe des Jahres immer wieder Wunschlisten, zu mindestens imaginäre? Wenn Du nicht gerade an Heiligabend oder rund um Weihnachten Geburtstag hast, trifft es Dich im Laufe des Jahres und Du wirst mal wieder gefragt, was Du Dir zum Geburtstag wünscht. 🤗 Dann ist es praktisch schon eine Liste zu haben, auf die man verweisen kann oder an jemanden zu vermitteln, der diese Liste verwaltet. 📋 Wunschliste. Ich ertappe mich dabei im Januar bereits für den letzten Tag im Mai Wünsche zu sammeln: Ich hätte zum Beispiel so gerne einen CD-Player. 🎶 Da unser Auto und auch mein Laptop nicht mehr über ein CD-Laufwerk verfügen, fehlt es mir, CDs aufzulegen. Wahrscheinlich würde ich mir keine neuen CDs mehr kaufen, doch die, die ich bereits habe, würde ich gerne irgendwann wieder hören und dann wäre da noch … 😊

Diese Liste könnte immer länger werden und mir würden im Laufe der Monate immer wieder Dinge einfallen, die mir scheinbar fehlen oder von denen ich denke, dass ich sie brauche oder auch einfach nur gerne hätte.💭

Vorhin habe ich darüber nachgedacht, ob meine Wünsche ein Ausdruck von Undankbarkeit sind. 🧐Vielleicht stutzt Du jetzt und überlegst Dir, wie ich darauf komme? Nun, ich frage mich, ob immer wieder aufkeimende Wünsche (auch wenn sie in irgendeiner Form natürlich sind) auch ein Ausdruck dessen sind, dass es noch nicht gut genug ist, dass es noch nicht reicht, dass es immer schneller, höher, besser, hochwertiger geht?! 🤔Bei einem CD-Player ist es vielleicht anders, man kann ihn sich wünschen oder einfach kaufen und hat vielleicht viele Jahre Freude daran und damit auch sozusagen Ruhe von diesem Wunsch … aber, es bleibt ja nicht bei diesem einen Wunsch, es reihen sich viele andere Wünsche ein und ehrlich gesagt sind die meisten davon recht überflüssig. Auch auf diesen besagten CD-Player kann ich logischerweise verzichten. 💭

Sehe ich meinen Mangel statt der Möglichkeiten? 👀

Ich denke darüber nach: Mein Mann antwortet verneinend auf die Frage, ob er Wünsche hat und sagt mir, dass er nur den Herrn Jesus brauche.🙏

Eine starke Aussage und auch ich kenne diese Augenblicke, wo ich dasitze und merke, wie beschenkt ich bin, dass ich so reich bin, dass für einen Wunsch gar kein Platz mehr bleibt. 🎁 Der einzige Wunsch ist Gott nahe zu sein. Ja, der einzige Wunsch ist: Noch mehr Jesus und weniger ich, alles Jesus und gar nichts ich! Alles für Gottes Ehre, alles in seinem Namen, alles aus seiner Kraft heraus und alles durch seine Gnade … ja das kenne ich auch. 
„Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen.“ Johannes 3,30

Doch schleicht sich in meinem Alltag immer wieder eine leise Stimme ein, die mir erklärt, was mir fehlt. Ist es nicht ein Entfliehen der Gegenwart hin zu einem zukünftigen „wenn ich das erst habe?“ Hält mir jeder Wunsch nicht in gewisser Weise einen Mangel vor? 🤔

Manchmal weiß ich gar nicht was mir alles „fehlt“, bevor ich es sehe: Werbungen, Inserate oder Dinge die ich vom Hörensagen empfohlen bekomme, das, was ich im Status anderer Leute sehe und vieles mehr. 🛍️ 💭
Ich denke dann, „ich glaub, ich brauche nur noch das …“ 📋 Du kennst die Rechnung, die „wenn-dann“ Rechnung, die nie aufgeht, weil sie nie endet und weil die Erfüllung im „wenn-dann“ einfach nicht funktioniert. Es wird immer etwas Neues kommen, es gibt immer eine neue Mode und es gibt immer einen neuen Lebensabschnitt mit anderen Bedürfnissen. 💭

Wünsche zu haben kann schön sein und jemand anderen einen Wunsch zu erfüllen ist wahrscheinlich mindestens genauso schön. 💝 Doch ich denke gerade für mich, in meiner Situation, dass ich lernen möchte, dass es gut ist, wie es gerade ist. Dass es genug ist, wie es ist. Nein, dass es überragend ist, wie es ist. Ich möchte voller Staunen sehen, wie beschenkt ich HEUTE bin. 🎁 „Dies ist der Tag, den der HERR gemacht hat; wir wollen uns freuen und fröhlich sein in ihm!“ Psalm 118,24

Wenn ich in alten Tagebüchern von Durststrecken in meinem Leben lese, dann stolpere ich über den Satz, dass ich im Glauben davon schreibe: „ich weiß, dass du mir irgendwann so viel Segen geben wirst, mehr als ich mit beiden Händen fassen kann.“

Heute glaube ich zu wissen, dass es jetzt ist. Dass es immer im Heute liegt, dass es immer die Gnade des Augenblicks ist, … auch damals hätte ich es wissen können, doch mir war es nicht bewusst, ich wusste nicht, dass im Heute so viel Segen und so viel Gnade liegt. 🙏

Sicher, ich bin sehr dankbar für all die Segnungen, die im Laufe der Jahre mein Leben bereichern. Dennoch ist der Segen Gottes nicht an materielle Dinge gebunden, wahres Glück ist in dem Herrn. Asaph drückt es treffend aus: „Wen habe ich im Himmel [außer dir]? Und neben dir begehre ich nichts auf Erden.“ Psalm 73,25

Dankesliste statt Wunschliste!🤗

Der nächste Tag ist ein Sonntag und der Referent spricht über „völlige Freude“ in Christus (vergleiche 1. Johannes 1,4). Wie treffend. Steht das auf meinem Wunschzettel? 🤔 Hier werden alle „dringenden“ Wünsche hintergründig, manche verblassen ganz. Mir wird wichtig, dass mein größter und allezeit bestehender Wunsch immer die Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott sein soll. 🙏 Alle materiellen und immateriellen Bedürfnisse müssen zweitrangig sein. Gemeinschaft mit Gott führt zur vollkommenen Freude. 🤗 Diese Freude bleibt kein unerreichbares Ideal, sondern wird in Christus Wirklichkeit. Freude über seine Gegenwart und Freude über sein baldiges Erscheinen. Maranatha! „Mir aber ist die Nähe Gottes köstlich; ich habe GOTT, den Herrn, zu meiner Zuflucht gemacht, um alle deine Werke zu verkünden.“ Psalm 73,28

📍Impuls: Was steht auf Deinen Wunschlisten? Welche Rolle spielt dabei der allmächtige Gott?

📖 weiterführende Bibelstelle:

Psalm 103

(Seit längerem möchte ich diesen Psalm auswendig lernen. Machst Du mit?)