Vom Rufen und Gehörtsein 

23. Juni 2024

Meine Bibellese führt mich zu Lukas 18. Dort lese ich von der Heilung des Blinden aus Jericho. Dieser Mensch hört eine Menge vorbeiziehen und erkundigt sich, was da los sei. „Da verkündeten sie ihm, dass Jesus, der Nazarener vorübergehe.“ (Vers 37) Dieser Name muss ihm etwas gesagt haben. Jesus – ob der auch ihn retten konnte?! 🧐
Er versucht auf sich aufmerksam zu machen, öffnet seinen Mund und ruft: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich über mich!“ (Vers 38b) 🗣️ Etwas unpassend, wie die Menschen aus der Volksmenge fanden. Sie forderten ihn auf zu schweigen. Vielleicht taten sie es schimpfend, vielleicht übertönte ihre Ansage seinen Ruf. 🤫

Ich halte inne und denke nach. Was bringt mich zum Schweigen? 💭
Was bringt Dich zum Schweigen? Deine eigene Logik, Dein „abgekämpft sein“, Umstände, die zum Verzweifeln sind? Sind es „kluge“ Leute, die Dir sagen wollen, dass Dein Gottvertrauen einer Milchmädchenrechnung gleicht? Wie antwortest Du darauf? Verstummst Du? 💭

Der Blinde in Jericho erkennt seine (einmalige) Chance: Jesus wird vorbeiziehen. Und er wird so laut rufen, wie er nur kann. 📣 Nachdem die Menge ihm gebot zu schweigen, lässt er das nicht auf sich sitzen, ganz im Gegenteil, er ruft noch viel mehr „Du Sohn Davids, erbarme dich über mich!“ 🗣️

Wann habe ich diese Worte zum letzten Mal (oder überhaupt) gebetet? Wohl wissentlich, dass Gott barmherzig ist, rufe ich ihn selten um sein Erbarmen, eher um seine Gnade, Kraft, Hilfe, Segen an … 🙏

Ich recherchiere das Wort „Erbarmen“ und finde heraus, dass es auch „jemanden aus Mitleid helfen“ oder „jemandes Mitleid erregen“ heißen kann. Jetzt überlege ich, wo mir in der Heiligen Schrift das Mitleid Gottes begegnet. Es bewegt mich, dass Gott Mitleid hat. 📖 Beim Blättern durch meine Bibel staune ich über die vielen Funde zum Thema Mitleid:

„Und ich sollte kein Mitleid haben mit der großen Stadt Ninive, in der mehr als 120000 Menschen sind, die ihre rechte Hand nicht von ihrer linken unterscheiden können, dazu so viel Vieh!“ Jona 4,11

„Wie könnte ich dich dahingeben, Ephraim, wie könnte ich dich preisgeben, Israel? Wie könnte ich dich behandeln wie Adama, dich machen wie Zeboim? Mein Herz sträubt sich dagegen, mein ganzes Mitleid ist erregt!“ Hosea 11,8b 

„Als er aber die Volksmenge sah, empfand er Mitleid mit ihnen, weil sie ermattet und vernachlässigt waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Matthäus 9,36 

„Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern einen, der in allem versucht worden ist in ähnlicher Weise [wie wir], doch ohne Sünde.“ Hebräer 4,15 

Gott bewahrte mich durch die Beschäftigung mit seinem Wort vor Selbstmitleid, indem er mir sein Mitleid zeigte. Danke Herr. 🙏

Das Rufen des Blinden war nicht vergeblich. Er fand Gehör. 👂🏻 Die Begegnung mit Jesus verändert alles: Er wurde sehend, folgte ihm nach und pries Gott. Drei großartige Veränderungen, die Gott im Leben seiner Söhne und Töchter bewirken möchte:

  • Sehend werden: Gott öffnet durch seinen guten Heiligen Geist die Augen dafür, wer er ist und wer ich bin. 👀
  • Nachfolgen: Aus Liebe und Dankbarkeit. Wer das Wort vom Kreuz als einzige Erlösung von der Sünde erfährt, bleibt nicht „sitzen“, sondern folgt Jesus nach. 🚶‍♀️
  • Gott preisen: Unser Leben – Gottes Ehre. Dein Leben darf ein Lobgesang zu Gottes Ehre sein. Juble ihm zu. 🎶

In gesundheitlich besonders geforderten Tagen gab Gott mir eines Abends einen ermutigenden Gedanken: Entweder ich werde vor Dankbarkeit überwältigt oder aber von den Umständen. 🙏 Wow. Das hat mich so froh gemacht und es bewegt mich immer noch. 🤗 Im Sinne des Bibeltextes ließe sich auch sagen: Entweder bringen Dich die Umstände zum Schweigen oder Dein Ruf zu Gott tönt lauter als die Dinge/Menschen/Umstände, die Dich zum Schweigen bringen wollen. ‼️

Sehen – nachfolgen – preisen 
Ein Zyklus, der sich nicht nur auf die grundlegende Herzensumkehr zu Christus hin bezieht, sondern in unserem Alltag immer wieder Thema ist.

Wenn Gott uns die Augen für sein Wort, 👀 seine Größe, andere Menschen, seine Segnungen usw. öffnet, darf die Antwort eine noch hingebungsvollere Nachfolge sein. 🚶‍♀️Folglich wird Dein Herz überfließen zu Gottes Lob, 🎶 vorausgesetzt, Du lässt Dich nicht zum Schweigen bringen. Lobe Gott mit Deinem Leben. 🤗

📍Impuls: Gott hört, wenn wir rufen. Wann hast Du zum letzten Mal um sein Erbarmen gefleht?

📖 Weiterführende Bibelstellen:

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Liane Wagner Portrait
Liane Wagner
Liane Wagner (geb. Fenske) ist Berufspädagogin und lebt mit ihrem Mann in NRW. Ihr Anliegen ist, die beste Nachricht der Welt mit anderen Frauen zu teilen: Lebe als Binty – Gottes geliebte Tochter. Dies geschieht durch Publikationen, Vorträge und auf Freizeiten sowie in der persönlichen Seelsorge.
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