Vom „Ich will“ zum „wenn du willst!“ 🫴🏻

Kürzlich haben wir uns Gedanken über das Thema „Lust“ gemacht. „Ich habe Lust auf …“ Seitdem ich mich damit beschäftige, übe ich es, das Wort sparsamer zu verwenden und suche nach Synonymen: „ich möchte“, „ich würde gern“ und manchmal einfach „ich will“. Letzteres gefällt mir nicht so gut, sitzt jedoch oft tiefer im Vokabular, als mir lieb ist.

Und ja, während ich dasitze und mit der Bibellese beginnen möchte, gehen mir noch ein paar Gedanken zum Studium durch den Kopf: „Ich will diese Hausarbeit jetzt einfach abschließen“, 💭„Nein, ich will kein Trimester pausieren“, 💭 „ich will das Studium nicht abbrechen und ja, ich will es erfolgreich abschließen …“ 💭So weit „meine“ Pläne. Dann schlage ich meine Bibel auf und starte mit dem 1. Punkt im Bibelleseplan (Plan B): 📖 Matthäus 8.
Ich schaffe genau 3 Verse und fühle mich ertappt und von Gottes Wort überrascht: 👇

„Als er aber von dem Berg herabstieg, folgte ihm eine große Volksmenge nach.
 Und siehe, ein Aussätziger kam, fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen! Und Jesus streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will; sei gereinigt! Und sogleich wurde er von seinem Aussatz rein.“

Der Aussätzige konfrontiert Jesus direkt: „Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen.“ Beeindruckend. Gottes Macht wird hier kein bisschen infrage gestellt – nur sein Wille. 🙌🏻 Jesus geht auf die Anfrage ein und antwortet kurzerhand: „Ich will; sei gereinigt.“ 🤗 Er streckt seine Hand zuvor aus, rührt ihn an und im selben Augenblick war dieser Mann heil. Unglaublich? – Nein, Glaube. 👌

Vom „ich will“ zum „wenn du willst“:
Eine uns in der Bibel bekannte Redensart ist „Dein Wille geschehe“. Niemand hat es besser vorgelebt als unser Heiland im Garten Gethsemane. Matthäus 26, 39b: „doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ Eine hingebungsvolle, bewundernswerte Bereitschaft Gottes Willen zuzulassen. Wie ist das bei Jesu Nachfolgerinnen, frage ich mich. Bei mir?

„Ich, mich, mein, mir: Herr segne diese vier.“ Schmunzelnd hören wir diese Aussage und dennoch sticht die Mahnung heraus: Nimm Dich nicht so wichtig (eine Erinnerung an den letzten Blogbeitrag). ⚠️

„Herr, wenn du willst!“, es klingt so erhaben über alle Eventualitäten und Hürden hinweg. ⛰️ Es blendet unsere Logik und begrenzte Vorstellungskraft aus und lenkt den Fokus auf den Herrn der Welt, Schöpfer des Universums, unseren allmächtigen Gott, der alles kann. 🙌🏻

„Unser Gott ist im Himmel; er kann schaffen, was er will.“ (Psalm 115, 3, LUT)
„Herr, wenn du willst, kannst du mich reinigen“
Spannend finde ich die Tatsache, dass der Aussätzige es „ihm erlaubt“, geheilt zu werden. 👀 Wie ich auf diesen denkwürdigen Gedanken kam? Nun, es ist gar nicht so abwegig, denn an anderer Stelle fragt Jesus einen kranken Menschen „Willst du gesund werden?“ (vergleiche Johannes 5, 6) 👇🏻

Wenn das Leid zur Hauptsache, zum Dreh- und Angelpunkt des Lebens wird, ist die Frage von fundamentaler Bedeutung. Was wird aus mir – als plötzlich „Gesunder“? 🧐 Welche Folgen hat es, von Jesus geheilt zu werden? 👀Denken wir an den Blindgeborenen, der aus der Synagoge und damit aus der Religionsgemeinschaft ausgeschlossen wurde, als „neuer Jesu–Jünger“ (vergleiche Johannes 9, 13–33). 🤦‍♀️

Daher finde ich die Bereitschaft des Aussätzigen hier bemerkenswert. Er tätigt mit seiner Anrede folgende Selbstoffenbarung:

So schön. 🤗 Ich lade Dich ein, es mit „Deinem Willen“ ähnlich zu machen, indem Du Gottes Allmacht und Souveränität anbetest und anerkennst; 🙌🏻 Dein Anliegen seinem Willen unterordnest und hier Deine Bitte platzierst,🫶🏻 indem Du sie offen formulierst, voller Erwartung der guten Gaben Deines himmlischen Vaters, 🫴🏻der seinen Kindern nur das gibt, was ER als Bestes definiert und was tatsächlich das Beste ist (vergleiche Matthäus 7, 11).

In der Annahme seines Willens liegt Frieden!

Nach dieser Lektion in Gottes Wort habe ich das mit meinen „ich will“ Studium-Plänen gemacht und gewiss sind da noch mehr solcher Bitten im Leben, auf die sich das gut anwenden lässt. 🙌🏻🫶🏻🫴🏻

Dieses Prinzip finden wir auch nachahmenswert im Vaterunser. Jesus hat es uns als Beispiel hinterlassen: Matthäus 6,10b: „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Ehe die irdische Bitte im Vaterunser beginnt steht die Bitte, dass Gottes Wille geschehe. Beachtlich. Letztlich geht es immer um Gott, sein Reich und seine Ehre. Auch in unserer praktischen Nachfolge Jesu. 👆🏻

„Gestaltet eure Lebensführung nicht nach der Weise dieser Weltzeit, sondern wandelt euch um durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr ein sicheres Urteil darüber gewinnt, welches der Wille Gottes sei, nämlich das Gute und (Gott) Wohlgefällige und Vollkommene.“ (Römer 12, 2, MENG)

Manchmal stehen wir vor Entscheidungen, die nicht aus dem Stehgreif gefällt werden können und wo wir nach Gottes Willen für unser Leben in dieser konkreten Situation suchen. 👀🙏🏻 Es begeisterte mich in dem Buch „Der Schlüssel zur Freude“ (Nancy Leigh DeMoss) sinngemäß davon zu lesen, „dass wenn Du nicht weißt, was Du tun sollst, Du in jedem Fall schon mal danken kannst, das ist in jedem Fall Gottes Wille.“ 🤗 Passend heißt es: „Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (1. Thessalonicher 5, 18) 

Gottes Appell an Dich und mich: „Darum seid nicht unverständig, sondern seid verständig, was der Wille des Herrn ist!“ (Epheser 5, 17)

Möge unser Leben mit in die prophetischen Worte einstimmen: „deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und dein Gesetz ist in meinem Herzen.“ (Psalm 40, 9) Oder um es mit Maria zu sagen: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort!“ (Lukas 1, 38)

📍Impuls: Es kann herausfordernd sein, Gott die „eigenen“ Pläne und Ideen zu überlassen.
In welchem Bereich Deines Lebens findest Du Dich da wieder?

📖 Weiterführende Bibelstellen: Spannend, die Bibel nach „Gottes Willen“ zu durchsuchen, also nach Versen, die explizit diesen kenntlich machen. Hier eine kleine Auswahl:

Matthäus 7, 21

1.Johannes 2, 17 

Hebräer 10, 36

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