Vom aufrechten Gang🚶‍♀️‍➡️

9. Juni 2024

Der Mai hat seinen Auszug gehalten und wir gehen mit großen Schritten auf den kalendarischen Sommeranfang zu. Ich führe mir den Lenz vor Augen: 

Der Frühling lässt die Natur wach und grün werden. 🌿🌷🌱Auch die Tierwelt regt sich: Für die Vögel beginnt die Zeit der Paarung, des Nestbaus, 🪺 der Brut. 🐣 Neues Leben schlüpft, das Fliegen wird gelernt. 🐥 Etwas tollpatschig fällt das kleine Küken bei den ersten Gehversuchen 🐥 noch um. Manch ein Welpe macht seine ersten wackeligen Schritte 🐶 … Schneeglöckchen kämpften erfolgreich gegen den Frost an und die Gänseblümchen verzieren wieder längst die Gärten. 🌱🌼 Mich erinnern diese Vorgänge immer wieder an die Worte aus dem Buch Maleachi: „Für euch aber, die ihr mir die Treue gehalten habt, wird an jenem Tag die Rettung kommen, so wie am Morgen die Sonne aufgeht. Sie wird euch Heilung bringen, und ihr werdet vor Freude springen wie Kälber, die aus dem Stall hinaus auf die Weide dürfen!“ (3,20, HFA

Der Frühling verkörpert für mich das „Ja“ zum Leben, 🌱 das „dennoch“ als Ansporn zum Weitermachen – auch gegen Kälte und Widerstand. 🤸🏻‍♀️In dem Kinderlied „Endlich Frühling“ von Peter Menger heißt es: „Und wenn es Ostern nicht gegeben hätte, wär` es so als würd der Winter nie vergehen.“ 🎶 Wunderschön. Bonhoeffer hat gesagt: „Wer Ostern kennt, kann nicht verzweifeln.“ 🌿 Ich möchte mich mehr trauen Gott zu vertrauen. Das entspringt einem Wunsch, der mich zu meinem Geburtstag erreicht hat. 💌

Nun heißt es Abschiednehmen von dieser besonderen Jahreszeit, der Sommer steht vor der Tür: Mehr Licht, ☀️mehr Wärme – vielleicht auch Hitze? 🌡️ Wir wissen es noch nicht.

Vom aufrechten Gang

Seit Jahren steht dieser Titel auf meiner Liste. Schon länger möchte ich darüberschreiben, denke ich doch immer wieder daran. 💭 Kürzlich ist sie mir in meiner Bibellese wieder begegnet, die Heilung der gekrümmten Frau. Was hat das mit dem Frühling zu tun? 🧐

Nun, während alles Leben die Köpfe zum Himmel emporstreckt, schaute diese Frau gezwungenermaßen hinunter. Was sah sie? 😔

Die Straßen zur Zeit Jesu waren sicher nicht so eben und sauber asphaltiert, wie unsere es heute sind. Folglich sah sie Erde, vielleicht Lehm und Staub. Vielleicht wurde sie dadurch auch an ihr eigenes Ableben erinnert.🪦 Erde zu Erde … tagein, tagaus. 18 lange Jahre ging das bereits so. 😔Aufblicken, der Sonne entgegenblinzeln, den Himmel sehen, gerade gehen – für die meisten von uns völlig selbstverständlich, für die Frau ein Ding der Unmöglichkeit. 🙅‍♀️Was das wohl mit dem Gemüt eines Menschen macht, der unentwegt nach unten sieht und sein Umfeld nur beschränkt wahrnehmen kann? 😧 Muss das nicht auch arge Kopfschmerzen bereiten und allen Grund zur Verzweiflung bieten? 🤯

Die Worte aus Psalm 38,7 treffen den Kern: „Ich bin tief gebeugt und niedergedrückt; ich gehe trauernd einher den ganzen Tag.“ 

Von der Pathophysiologie her wissen wir, dass ein gekrümmter Rücken im Laufe der Zeit tendenziell immer mehr verkrümmt, statt gerader zu werden. Die Muskeln und Sehnen verändern sich, Strukturen verhärten und es ist immer weniger Beweglichkeit möglich. 😩 Daher kann ich mir ansatzweise vorstellen, wie diese Frau gebückt ging und ihr Rücken „buckelartig“ aussah. Es muss sehr schmerzhaft gewesen sein, wenn sie die Bemühung unternahm, sich auch nur ansatzweise aufzurichten. 😧 Ob sie wohl vor Jesus versuchte, jeden Zentimeter der „verbliebenen Körpergröße“ zu mobilisieren, indem sie sich unter größter Kraftanstrengung aufrechter darzustellen suchte, als sie eigentlich war?! Ich weiß es nicht. Die Bibel verrät uns, dass sie sich gar nicht mehr aufrichten konnte. Da half aller Aufwand nicht. 🙅‍♀️ Doch das Allerwichtigste geschieht in ihrem Leben, 👉🏻 denn diese Frau begegnet Jesus:

„Er lehrte aber in einer der Synagogen am Sabbat. Und siehe, da war eine Frau, die seit 18 Jahren einen Geist der Krankheit hatte, und sie war verkrümmt und konnte sich gar nicht aufrichten. Als nun Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit! Und er legte ihr die Hände auf, und sie wurde sogleich wieder gerade und pries Gott.“ (Lukas 13,10-13) Mich berührt diese Geschichte sehr. Jesus sah die Frau. 🙏 Er ruft sie zu sich und ihre Ohren hören wohl den schönsten Satz ihres Lebens: „Frau, du bist erlöst von deiner Krankheit!“ 🤗

Jesus war sich nicht zu fein, diese Frau heilend anzurühren. Und das Wunder geschah: Sie wurde sogleich, in demselben Augenblick wieder gerade und pries Gott. ☺️ Stell Dir einmal vor, was da in dem kranken Körper vor sich ging. Wie die Wirbel sich neu formatierten, die ganze Rumpfmuskulatur in einem Nu erstarkte. 🩻 Das ist menschlich gesehen unglaublich – und dennoch absolut wahr. „Wenn das die Elenden sehen, werden sie sich freuen. Ihr, die ihr Gott sucht, euer Herz soll aufleben!“ (Psalm 69,33)

Ich spüre, dass ich in der langandauernden Krankheitszeit nicht mehr so aufrecht gehe, wenn ich im Freien bin. Das Leben „draußen“ ist gefährlich, also nehme ich eine Schutzhaltung ein. ⛑️ Chronische Schmerzen fördern die Schonhaltung. Das am eigenen Leib zu entdecken, schockiert mich etwas, auch wenn ich es einzuordnen weiß. 

In Sprüche 12,25 heißt es treffend: „Sorgen drücken einen Menschen nieder, aber freundliche Worte richten ihn wieder auf.“ (HFA) 

Was lässt Dich gebeugt gehen? 💭 Krankheit, Zentnerlasten an Sorgen, Sündenschuld oder ein schweres Leid, das Dich traf? 🧐 Was auch immer Dich zu dem Menschen sein lässt, der Du bist: Es muss nicht dabeibleiben. Gott möchte Dich (und mich) zuallererst geistlich aufrichten, befähigen und wiederherstellen. 🙏

In die Worte aus Micha 7,7 möchte ich einstimmen: „Ich aber will nach dem HERRN ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören.“ 

Wie ist Deine Haltung? Möglicherweise bleibt Dir Dein „leibliches Päckchen oder auch Paket“ an Last erhalten, weil Gott es Dir zu seiner Verherrlichung auferlegt hat. ✨ Lies folgende Verse aufmerksam:

„Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneut. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ (2. Korinther 4,16-18)

Wie wunderbar, dass es zuallererst um die Aufrichtung des inneren Menschen geht:
„erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht.“ (Lukas 21,28b)

Gern möchte ich wieder aufrecht stehen, gerade gehen, mich „dem Leben“ stellen.
Mit Jesus an der Seite ist das möglich. Danke, lieber Herr.✨

📍Impuls:
Kannst Du unbeschwert in den Himmel blicken und dadurch an Deinen himmlischen Vater und Dein ewiges Zuhause erinnert werden? Preise Gott dafür. 🎶 Schöpfe Mut, indem Du aufblickst und von Christus zum Strahlen gebracht wirst (Vergleiche Psalm 34,6). Bete für diejenigen, die das (aus welchem Grund auch immer) nicht so tun können wie Du. 🛐

Weiterführende Bibelstellen:

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Liane Wagner Portrait
Liane Wagner
Liane Wagner (geb. Fenske) ist Berufspädagogin und lebt mit ihrem Mann in NRW. Ihr Anliegen ist, die beste Nachricht der Welt mit anderen Frauen zu teilen: Lebe als Binty – Gottes geliebte Tochter. Dies geschieht durch Publikationen, Vorträge und auf Freizeiten sowie in der persönlichen Seelsorge.
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