29. März 2025
Manchmal huscht mir das Wort „Notlösung“ über die Lippen oder ich „spreche“ es gedanklich aus. Als ich kürzlich die Tagesdecke über das Bett zog, dachte ich darüber nach, dass unsere Wohnsituation eine „Notlösung“ ist. Und im nächsten Moment durchfuhr es mich: Andere Menschen auf dem Globus würden es als pure Gebetserhörung, als Wunder Gottes interpretieren, in solch einem Luxus, nämlich ein Dach über den Kopf zu haben, zu leben. Daher nehmen wir einen Perspektivwechsel auf Notlösungen vor: Wann gebrauchen wir dieses Wort? 🔎
Wenn wir eine spontane Mahlzeit aus Resten kreieren, wenn plötzlich mehr Menschen zum Essen eintreffen und wir improvisieren, wenn ein Einmachglas zum Kerzenglas oder zur Blumenvase umfunktioniert wird. Wenn ad hoc eine Lösung her muss und wir kreativ werden, wenn Umstände „geduldet“ werden, weil es gerade nicht anders geht … all das könnte eine Lösung „in Not“ beschreiben.
Doch, wenn ich den Spieß gedanklich einmal umdrehe, fällt mir – beschämend– auf, dass viele „Notlagen“, gemessen an den wirklichen globalen Elementarereignissen, definitionsgemäß wahrscheinlich gar keine sind. 💭
Logisch, kaum jemand wohnt beispielsweise freiwillig in einem Keller. Aber mal ehrlich: wenn die Alternative wäre, gar kein Zuhause zu haben, will ich doch in Jesu Namen heilfroh darüber sein. 🙌🏻 Du merkst, es ist eine Sache der Perspektive, ob ich Dinge und Gegebenheiten als „Notlösung“ betrachte. 🔎 Ein weiteres Beispiel wäre die Regierungsbildung. Ich kann das, was politisch gerade geschieht als „Notlösung“ deuten, anderseits muss ich nicht weit schauen, um dankbar zu sein, dass unser Land regiert wird und wir nicht der Willkür von Rebellen ausgeliefert sind … wie so oft zeigt sich: Wer danken will, findet immer einen Grund. Wer nicht dankt, eine Ausrede! ⚠️
Im Status einer lieben Missionarin las ich, dass das griechische Wort für Gnade auch mit Charis übersetzt werden kann. Charis setzt sich aus den Worten „Gnade Gottes“ und „Dankbarkeit für die Gnade“ zusammen. Dazu schrieb sie noch: „Wenn du Gottes Gnade besser verstehen willst, dann danke ihm viel und oft.“ 🙌🏻
Wie wunderbar. Und auf unser heutiges Thema bezogen möchte ich hinzufügen:
Nutze auch „Notlösungen“, um dankbar daran erinnert zu werden, dass sie vielleicht gar keine sind und falls doch: danke dafür, dass es sie gibt. 🙏 Ich übe das ebenfalls. 🔎
Eine weitere Missionarin schrieb mir kürzlich: „Ich habe vorher im Kolosser-Brief gelesen, dass wir im Gebet wachen sollen in Danksagung. Da bin ich ein wenig hängengeblieben. Der Dank hat sozusagen eine Wächterfunktion. Interessanter Gedanke. …“ Sie bezog sich auf den Vers: „Seid ausdauernd im Gebet und wacht darin mit Danksagung.“ (Kolosserbrief 4, 2)
Ein wertvoller Gedanke, dass Danken als Wächterfunktion zu verstehen. ⚠️ Es beschreibt ein auf der Hut sein, achtzugeben, dass kein Undank eindringt. Treffender hätte ich es nicht ausdrücken können. Das Danken bewirkt unbedingt einen Perspektivwechsel und – nun zitiere ich die dritte Missionarin – erweist sich oft als „Schlüssel für viele Türen: zur Zufriedenheit, gutem Miteinander, Staunen und Stabilität…“ 🗝️🚪
Damit leben wir, wozu Gottes Wort uns in 1. Thessalonicher 5, 18 auffordert: „Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“
Sicher sind wir uns darin einig, dass Gottes Wille für seine Kinder immer gut ist. Gott fordert uns nicht zum Danken auf, um uns zu belasten, sondern weil er uns mit dem befreienden Blick – weg von uns selbst – hin zu sich beschenken möchte. 🎁 Keine lästige Pflichterfüllung, sondern eine Einladung zur Freude, aus der Dürre hinein in Gottes Fülle. 🙌🏻Ja, es öffnen sich Türen, wenn wir uns zur Dankbarkeit entscheiden. In Jesu Namen und mit seiner Hilfe ist das möglich. Auch in Zeiten „voller Notlösungen“.
Der Prediger letzten Sonntag sprach über den Text aus Philipper 2, 14–18. Das für mich darin enthaltene Fazit war deutlich: Ein leuchtender Charakter ist ein Kennzeichen der Kinder Gottes. 🌟Die Verse 14 und 15 bewegen mich auch noch Tage danach: „Bei allem, was ihr tut, hütet euch vor Nörgeleien und Rechthaberei. Denn euer Leben soll hell und makellos sein. Dann werdet ihr als Gottes vorbildliche Kinder mitten in dieser verdorbenen und dunklen Welt leuchten wie Sterne in der Nacht.“ (HFA)
Wann und wie können wir leuchten? 🌟Indem wir alles ohne Nörgelei, ohne Murren und Unzufriedenheit, Rechthaberei oder Bedenken tun. Das liest sich leicht, will aber in der Umsetzung erprobt sein. 👉🏻 Wenn Gott unsere Perspektive auf notvolle Zeiten verändert, strahlt seine Herrlichkeit hervor, es kann gar nicht anders sein. Als ich die Tage nachts wach lag, schenkte Gott mir einen anspornenden Satz: „Der Blick auf Gott verändert die Sicht auf das Leben!“
Es ist nicht schwer in aufreibenden Momenten zu denken: „Warum ich?“ „Warum wir?“ „Warum schon wieder jemand aus meiner Familie …?“ In einem Gespräch fiel eine wertvolle Aussage: Wenn woanders ein Unglück geschieht, fragen wir ja auch nicht: „Warum wir nicht?!“ 🤔 Vielleicht sollten wir es ab und an tun, um festzustellen, wie begnadigt wir sind und welch ein gutes Leben wir – das Schwere berücksichtigend, dennoch führen dürfen. 🎁 Da haben wir ihn wieder, den Perspektivwechsel, der sich lohnt! 🔎 Und ich ergänze diesen Abschnitt in dem eigentlich fertigen Beitrag.
Abschließen möchte ich mit dem Kinderlied von Magret Birkenfeld „Lasst uns danken, statt zu klagen“. 🎶 Daran hat mich vor einigen Wochen eine liebe Schwester – (Du ahnst es schon) die ich im Ausland ebenfalls als Missionarin kennenlernen durfte, erinnert. Herrlich. Nun sind es schon vier wunderbare Dienerinnen Gottes, von denen ich berichten und lernen darf. 😊 Und überhaupt: sind wir nicht alle dazu berufen, Missionare zu sein? Egal ob „daheim“ oder „irgendwo“?
Oft sind es nicht die großen Heldentaten, mit denen wir einen Unterschied bewirken, sondern die kleinen Momente des Alltags, vielleicht gerade dann, wie wir mit „Lösungen in Not“ umgehen und wie wir uns dann geben.
„Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut alles im Namen des Herrn Jesus
und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.“ (Kolosser 3, 17)
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