13. April 2025
Wenn ich über den Titel „Heiliger Alltag“ nachdenke, schreibe und lese sträubt sich irgendetwas in mir. Es ist, als würden zwei gleiche Magnetpole einander abstoßen. Dabei könnten die Bezeichnungen nicht gegensätzlicher sein. Heilig.✨ Der Ausdruck ist mehr als ein Wort. Es ist eine Zustandsbeschreibung, ein Attribut der Vollkommenheit. Himmlisch, herrlich, rein. Heiligkeit ist ein Wesensmerkmal Gottes. Er ist absolut unfehlbar heilig. ✨
„Niemand ist heilig wie der HERR, ja, es ist keiner außer dir; und es ist kein Fels wie unser Gott!“ (1. Samuel 2, 2)
Das Besondere: Kinder Gottes werden Teilhaber der Heiligkeit Gottes. ✨
Unermesslich für unser beschränktes Aufnahmevermögen. Die Heilige Schrift nennt uns Heilige, obgleich wir noch unterwegs zu Jesus sind.
„Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, ein heiliges Volk, ein Volk des Eigentums, damit ihr die Tugenden dessen verkündet, der euch aus der Finsternis berufen hat zu seinem wunderbaren Licht – euch, die ihr einst nicht ein Volk wart, jetzt aber Gottes Volk seid, und einst nicht begnadigt wart, jetzt aber begnadigt seid.“ (1. Petrus 2, 9–10)
Und dann trifft auf diesen Terminus der Begriff „Alltag“. 🧺 Plump, ungeniert und ungeschönt. Mit seinen täglichen Herausforderungen, Routinen, Zerreißproben. Für den einen langweilend unspektakulär, für den anderen aufreibend stressig. Vielleicht würdest Du Deinen Alltag mit einem Hamsterrad vergleichen oder eher als Achterbahn beschreiben. 🐹🎢 Wie in aller Welt sind die beiden Worte miteinander in Verbindung zu bringen? Ist das nicht unmöglich? 👀
Seit einigen Tagen beschäftigt er mich – der heilige Alltag.💭✨🧺
Während ich mit großer Anstrengung ein wenig im Haushalt erledigte, überkam mich diese Vorstellung. Krampfhaft versuchte ich mit einem Handsauger gegen Spinnweben anzukämpfen und saugte Reihe für Reihe im Heizraum die verkleideten Rohre ab.🕸️
„Es ist wie bei einer Gottesdienstliturgie“ dachte ich plötzlich, „alles hat seine Reihenfolge.“ Während ich weiterwerkelte, gingen mir viele Parallelen durch den Kopf. „Wie schrecklich wäre es, wenn Gottesdienst nur in einem Gottesdienstraum, einem Tempel, einer Kirche möglich wäre. Es sähe ziemlich schlecht für mich aus … 💭 Denn mein letzter Gang in ein derartiges Gebäude liegt bald zwei Jahre zurück.“ So fuhr ich fort.
Psalm 100, 2 stand mir plötzlich vor Augen: „Dient dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Jubel!“ Interessant, hier steht nicht: Dient dem Herrn auf der Bühne, dient dem Herrn im Chor, dient dem Herrn auf der Kanzel … gewiss sind diese Orte auch wunderbare Möglichkeiten, Gott ehrend zu dienen. Aber – ich lese hier nur, dass ich erstens Gott diene, zweitens es mit Freuden tun soll und drittens vor sein Angesicht mit Jubel erscheinen soll. Bemerkenswert. 👆🏻
Ich diene Gott. Mit Freude. Jubelnd. ✨🙌🏻Das rückt den Alltag plötzlich in ein glänzendes Licht.🌟 Auf einmal wird Ordnung halten und Saubermachen edel. Gottes Majestät gibt einer schlichten Verrichtung Sinn, Wert, Würde. 🌟Wieder einmal stelle ich fest, dass es weniger um das „was“, sondern mehr um das „wie“ geht. ⚠️
Mein Gottesdienst daheim geht weiter. Liebevolle Hände überreichen uns überraschenderweise ein frischgebackenes herrlich duftendes Sauerteigbrot. 🍞 Es schmeckt ausgezeichnet. Und ich sinne darüber nach, dass wir die Botschaft vom Brot des Lebens teilen dürfen. 💭
Am Folgetag bleibt nach dem Feierabend meines Mannes kein zeitlicher Spielraum. Wir müssen rechtzeitig los, um Termine pünktlich wahrzunehmen. Ich plane also rückwärts um herauszufinden, wann wir spätestens gegessen haben müssten, damit der Plan aufgehen kann. ⏲️ Die Nudelmaschine macht merkwürdige Geräusche und ist in der Ausgabe der frischen Teigware langsamer als sonst. 😏 Mir fällt auf, wie wenig ich für funktionierende Geräte danke und dass ich beten darf, dass Anschaffungen lange nützlich sind. Ebenso wird mir bewusst, dass ich für alle Probleme, die wir nicht haben, danken darf. Zum Beispiel, dass so vieles technisch „einfach läuft“; auffallen würde es mir sonst erst, wenn dies nicht mehr so wäre. 💭
Während ich am Abend meine Zähne putze, erinnert Gott mich daran, dass ich ein Gebet für Heiligung und Veränderung beten darf.🪥 Er zeigt mir auf, dass meine Motive mir oft nicht bewusst sind und vieles im Verborgenen bleibt. Bei der Zahnpflege sehe ich mit bloßem Auge die Notwendigkeit der Bakterienbekämpfung auch nicht, langfristig wären die Folgen aber unverkennbar.💭 Im gedanklichen Zwiegespräch mit Gott bitte ich ihn um einen aufrichtigen Sinn, authentisch vor meinem Schöpfer und meinen Mitmenschen zu leben. Mir wird wichtig, dass ich mich in erster Linie darum bemühen will, was Gott ehrt und weniger, was andere Menschen gern sehen oder auch nicht sehen würden.
Heiliger Alltag.
Heilig, weil der Heilige mich umgibt, erfüllt, verändert, heiligt. ✨
Alltag, weil ich Mensch bin, „normale“ Dinge an „normalen“ Tagen tue. 🧺
In dem Augenblick oder in dem Prozess, wo Du Dein Leben in Gottes Hand gelegt hast, geschah folgendes: Aus einem gewöhnlichen Menschen wurde ein Tempel Gottes. Wow! 🌟Daher gilt uns das Wort aus 1.Petrus 1,15–16: „sondern wie der, welcher euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben: »Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!«“
In einem einst „normalen“ Menschen wohnt Gott. 🙌🏻 Der Ewige hat Wohnung bezogen, nimmt Raum in uns, füllt uns aus. Kann dann unser Tun und Sein unheilig sein?! 🤔
Die Wahrheit ist: Wir sind geheiligte und im Heiligungsprozess befindliche Menschen.
Die NGÜ bringt zum Ausdruck: „Deshalb wollen wir uns von allem fern halten, was uns in unseren Gedanken und in unserem Tun beschmutzt, und wollen in Ehrfurcht vor Gott ein durch und durch geheiligtes Leben führen.“ (2.Korinther 7, 1b)
In Ehrfurcht vor Gott den Alltag zu bestreiten, lässt aus Arbeitstagen Feiertage werden. Gewöhnliches wird besonders, weil es in Jesu Namen getan ist. Ein heiliger Alltag macht den Werktag zum Gottesdienst. ✨🧺
Ich atme sichtlich erleichtert auf. Gott ist mit uns, unter uns, in uns. Wir sind sein. Ist das nicht bemerkenswert, dass Gott sich so herablässt, in Jesus einer von uns geworden ist und nun durch seinen Heiligen Geist in uns wohnt? 🙌🏻
Kolosser 3, 23 überrascht in seiner Uneingeschränktheit: „Alles, was ihr tut, tut von Herzen, als etwas, das ihr für den Herrn tut und nicht für Menschen.“ (GNB)
Was wir tun, darf in seinem Namen geschehen, zu seiner Ehre. Das Alltägliche erstrahlt in einem neuen Licht. 🌟
Heiliger Alltag.✨🧺 Ich erkenne nun deutlich, dass es gar nicht anders sein kann, als das kennzeichnend für unseren Alltag ist, dass er heilig ist. 👉🏻 Weil geheiligte Menschen in Ehrfurcht vor dem Heiligen den Alltag in seinem Namen bestreiten. Das Ergebnis eines geheiligten Lebens ist ein geheiligtes Leben. Und das geschieht vor allem: im Alltag.
Soli Deo Gloria!
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