15. September 2024
„… ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu“ (1. Korinther 13, 5)
Passend zur diesjährigen Jahreslosung betrachten wir weiter die Eigenschaften der Liebe, wie nur Gott selbst sie in 100%ige Weise erfüllen kann und dem Wesen nach ist. 💯Wir dürfen von ihm lernen und auch durch die Betrachtung seines Wortes und dank der Wirkung des Heiligen Geistes ihm ähnlicher werden. 🤗
Liebe ist nicht unanständig. Was heißt das wohl? Ich vermute, dass es mehr als nur „Anstand“ meint, denn dieser kann ja recht unterschiedlich ausgelegt werden. Ich suche nach Synonymen für „unanständig“ und stoße auf Begriffe wie anrüchig oder anstoßerregend. 🔎 Mir scheint, diese Begriffe treffen es ganz gut. Sich nicht gegen die geltende Moral zu verhalten. Doch auch diese ist einem Zeitgeist unterworfen, daher ist es wichtig, den ganzen Vers, das ganze Kapitel und den Korintherbrief im gesamten biblischen Kanon zu betrachten. 📖Denn was heute „voll normal“ ist, war es gewiss nicht immer und nicht alles, was „moralisch in Ordnung“ scheint, ist es auch. ⚠️
Wir sind auf die Erneuerung unserer Sinne angewiesen, um Gottes Willen zu erkennen. „Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Römer 12, 1)
Liebe sucht nicht das Ihre. Ein Tenor, der sich durch diesen ganzen Bibelabschnitt zieht, ist die Demut, ein starker Ausdruck vollkommener Liebe. Ich überlege, wann habe ich mich zuletzt bewusst zurückgenommen, um jemand anderes den Vortritt zu lassen? 💭 Wann geht es nicht um mich und mein Wohlergehen, sondern ganz bewusst um das des anderen? 👀 Intuitiv sucht das Ego eines jeden Menschen seine Bedürfnisse und Belange zu bedienen. ➡️ Nur Jesus hat es in Gänze anders gemacht: Er suchte immer den Willen seines Vaters. Achte gern mit mir in den nächsten Tagen bewusst darauf, wie Du das des anderen suchen kannst, nicht zuerst das „Deine“.
Liebe lässt sich nicht erbittern. Bitterkeit versauert alles. Griesgrämig sein ist eine hässliche Laune, doch wer war es noch nie? Manchmal läuft unser Fass über, es brodelt lange „im Topf“, bis das Wasser über die Kante steigt. 😡Jede danach folgende Handlung kann Bitterkeit enthalten. Doch ich vermute, dass die Bibel hier nicht nur einen kurzfristigen Anflug übler Laune meint. Bitterkeit im Herzen kann chronischer Art sein. ❤️🩹
Mir scheint, dass diese Art von „Erbitterung“ deutlich gefährlicher ist. Etwas was lange in uns brodelt und tiefe Ablehnung, Verletzung, Verachtung nach sich zieht. Der Hebräerbrief warnt davor, dass Bitterkeit in uns keimt und Wurzeln schlägt (Vergleiche Hebräer 12, 15). ⚠️ Logischerweise kann eine bittere Wurzel nur bittere Früchte hervorbringen. 😳🫐Die Liebe ist nicht so. Sie lässt der Bitterkeit keinen Raum. Wie schafft sie das? Ich meine, die nächste Aussage gibt darüber Aufschluss:
Liebe rechnet das Böse nicht zu. Liebe führt kein Buch über das Schlechte, was ihr angetan wurde.🧮📚 Diesen Gedanken entnahm ich vor Jahren einer Predigt und notiere ihn in meiner Bibel: „keine Buchhaltung über das Böse; Bonus oder Kredit“. 📝 Unsere Mitmenschen sollen weder unseren Bonus (eine ungesunde Bevorzugung) zu spüren bekommen noch in unserer „Schuld“ (wie bei einem Kredit) stehen. Wenn wir das aus Gnade verhindern können, betreiben wir die Bitterkeitsprävention. 🌱Wer es sich NICHT zur Gewohnheit macht, das Zuschuldenkommen eines anderen in Summe zu zählen, lebt leichter und praktiziert Vergebung. 🙌🏻
Dies lässt mich an das Beispiel Jesu denken, was er zur Vergebung erzählte. Wo einem Knechten eine sehr hohe Summe erlassen wurde 💰 und dieser konnte demjenigen, der in geringer Schuld vor ihm stand, keine Barmherzigkeit entgegenbringen, sondern warf ihn ins Gefängnis. ❌ Weiter heißt es: „Da ließ sein Herr ihn kommen und sagte zu ihm: ›Du böser Mensch! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich angefleht hast. Hättest du da mit jenem anderen Diener nicht auch Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte?‹“ (Matthäus 18, 32–33, NGÜ)
Je mehr ich mir meiner eigenen Bedürftigkeit bewusst werde und sie mir vor Augen halte um zu sehen, wie sehr ich auf Gottes Vergebung angewiesen bin, desto eher bin ich bereit, meinen Mitmenschen die vergleichsweise geringe „Summe“ an Vergehungen zu erlassen. 🙏 Das bedeutet nicht Schuld unter den Tisch zu kehren, sie kleinzureden oder zu negieren. Nein. Es geht dabei um den biblischen Umgang, echte Vergebung zu leben. Jesus lehrte uns im Vaterunser: „Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern.“ (Matthäus 6, 12)
Wieder einmal bin ich begeistert, wie reichhaltig Gottes Wort ist. 🫶🏻 Das war reichlich Input für meine nächste Woche und sicher darüber hinaus. Ich hoffe, die einzelne Versbetrachtung hält auch für Dich etwas bereit.
Sei gesegnet! 🙋🏼♀️
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