14. Dezember 2024
In meiner Bibellese befinde ich mich unter anderem in 4. Mose 11. Das Kapitel ist spannend zu lesen, denn das Volk steckt in der Wüste und bekommt „Heimweh“. Sie trauern ihrer alten Heimat nach und weinen und sprechen: „Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst aßen, und an die Gurken und Melonen, den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch; nun aber ist unsere Seele matt, unsere Augen sehen nichts als das Manna!“ (Verse 4b-6)
„denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!«“ (Auszug aus Vers 18)
Huch. 🤔 Sie schreiben hier davon, dass sie Fische umsonst aßen. 🍽️ 🆓 🐟 War das wirklich so? Jeder Bibelleser weiß, dass das Volk viele Jahre in einer üblen Sklaverei von den Ägyptern beherrscht wurde. Und sie schwärmen nun regelrecht von einem Menü mit Gurken und Melonen, Fleisch, Fisch, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. 🥒 🍉 🥩 🐟🧅 🧄Daraus ließe sich ein feines Essen zubereiten, gewiss. Aber beschreibt das wahrheitsgetreu den Alltag eines unterdrückten Volkes? Wohl kaum. 👎 Was davon aßen sie nüchtern betrachtet umsonst? 👉🏻 Hart haben sie sich alles erarbeiten müssen! Nein, es stimmt nicht, dass es ihnen in Ägypten gut ging. Das entspricht nicht der Realität.
Es wird seine Gründe haben, warum unser Gedächtnis längst Vergangenes häufig positiver abspeichert, als es de facto war. 🧠 Kein Wunder, dass wir dann zu Sätzen wie „Früher war alles besser“ neigen. Oder tun wir es nur, um eine Rechtfertigung unseres gegenwärtigen Jammerns zu finden? 👀
Gott reagiert auf diese Vorwürfe. Er nimmt sie persönlich. Und er nimmt sich des Anliegens persönlich an:
„Und du sollst zum Volk sagen: Heiligt euch für morgen, und ihr werdet Fleisch essen; denn ihr habt vor den Ohren des HERRN geweint und gesagt: »Wer gibt uns Fleisch zu essen? Denn es ging uns gut in Ägypten!« Darum wird euch der HERR Fleisch zu essen geben, und ihr sollt essen: nicht bloß einen Tag lang sollt ihr essen, nicht zwei, nicht fünf, nicht zehn, nicht 20 Tage lang, sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zur Nase [wieder] herauskommt und euch zum Ekel wird, weil ihr den HERRN, der in eurer Mitte ist, verworfen habt; weil ihr vor ihm geweint und gesagt habt: »Warum sind wir nur aus Ägypten gezogen?«“ (Verse 18–20)
Das Verhalten des Volkes ist eine Beleidigung des Allmächtigen. 😔 Das ist an Gottes Reaktion zu erkennen. Spöttelnd, mit einer gewissen Ironie, verheißt er Fleisch. So viel, bis es „aus der Nase herauskommt.“ Wir würden heute sagen „bis es aus den Ohren herauskommt.“
Ich denke darüber nach. Wo stecke ich in meinem Leben bildlich gesprochen in der Wüste und mache einen Rückblick? In welchem Bereich Deines Lebens könntest Du Dich damit identifizieren?
Mein Rückblick prägt meinen Ausblick, durchfährt es mich. ‼️
Wenn ich unzufrieden zurückschaue, bleibt nur Undank und Murren als Ausblick. 😩
Schaue ich jedoch dankbar zurück, kann ich zuversichtlich vorwärtsschauen. 🙌🏻
Wie ich darauf kam? Das Volk scheiterte am (unrealistischen) Vergleich mit der Gegenwart und beim (fehlerhaften) Erinnern: „Früher … ja, da war alles einfacher. Gratis essen, ein gutes Leben, die Heimat eben: Ägypten.“ Ernsthaft, ihr lieben Israeliten? 🫣
Und wir? 👀 Vielleicht denkst Du manchmal …
Mit Blick auf die bevorstehende Weihnachtsfeier vielleicht auch …
Was machen solche oder auch ähnliche Sätze mit uns? 💭
Zum einen gaukeln sie mir vor, dass die Vergangenheit wirklich einfacher, besser, leichter war. Stimmt das denn? Ich glaube ehrlich gesagt, dass die Vergangenheit nicht per se einfacher, sondern einfach anders war. 💡
Und rückblickend, wenn ich viele Details einer Geschichte vergesse und mir nur noch merke „Urlaub 2022 – einfach perfekt“, dann weiß ich nichts mehr von möglichen Reibungspunkten, der Hitze des Tages, dem vielleicht verpassten Zug, einem nervigen Zimmernachbarn im Hotel usw. ⚠️💭
Zum anderen versauern Sätze dieser Art meine Gegenwart. Denn: Logisch, wir sind nicht im Gestern, sondern im Heute. Egal, wie farbenfroh die Vergangenheit Dir scheint, wie fantastisch der letzte Urlaub auch gewesen sein mag, er ist VERGANGEN. Es wäre fatal, nur an Erinnerungen festzuhalten und dabei völlig an der Gegenwart vorbeizuleben. ‼️ Woran möchtest Du Dich denn später erinnern? 💭 Dass Du die Hälfte des Lebens mit dem Schwelgen in der Vergangenheit zugebracht hast und die andere Hälfte mit dem Trauern danach? Wohl kaum. 🙅♀️
Verstehst Du, worauf ich hinausmöchte? 👇🏻
So leicht kann ich nun mit dem Finger auf die Israeliten zeigen und denken: „Ihr Undankbaren. Seid doch froh, dass Gott euch aus Ägypten herausgeführt hat. Stellt euch nicht so an. Freut euch über das Manna. Freut euch, dass euch niemand unterdrückt. Freut euch in dem Herrn.“ Aber es zeigen mehr Finger auf mich als auf das Volk Gottes. 🫵🏻
Gott hat uns ihr Verhalten und seine Reaktion darauf dezidiert in der Heiligen Schrift hinterlassen, damit wir daraus lernen können.🙏
Ein dankbarer Rückblick fördert den mutigen Ausblick. 😍
Es steckt so viel Lebensweisheit in Gottes Wort.
Wenn ich darüber nachsinne, was er mir Gutes getan hat, dann darf ich Mut schöpfen, um Gott weiter zu vertrauen. Das will ich tun. 😊
„Lobe den HERRN, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen!
Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“
(Psalm 103, 1–2)
Gott zur Ehre sollen Loblieder erklingen. Machst Du mit?
Weihnachtslieder bieten sich da doch geradezu an … 🎶
Stimme in das Gloria zu Gottes Ehre ein. ✨
📍Impuls: Wann ertappst Du Dich dabei, dass Du die Vergangenheit höher hältst als das Geschenk der Gegenwart? 💭 Wie willst Du dagegen angehen?
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