Aufrichtigkeit – verstaubter Anspruch?
2. November 2025

Als ich einen Streifzug durch die Bibel vornehme, ergreift mich die Relevanz dieses Themas:
Aufrichtigkeit gefällt Gott:
„Der HERR verabscheut Lügen, aber ihm gefällt es, wenn man aufrichtig und zuverlässig ist.“ (Sprüche 12, 22, NGÜ) „Ich weiß, mein Gott, dass du das Herz prüfst, und an Aufrichtigkeit hast du Wohlgefallen; darum habe ich dies alles in Aufrichtigkeit meines Herzens freiwillig gegeben; und ich habe jetzt mit Freuden gesehen, wie dein Volk, das sich hier befindet, dir bereitwillig gegeben hat.“ (1. Chronik 29, 17)
Aufrichtigkeit belohnt Gott:
„Er hält für die Aufrichtigen Gelingen bereit und beschirmt, die in Lauterkeit wandeln.“ (Sprüche 2, 7)
Aufrichtigen hilft Gott:
„Mein Schild ist bei Gott, der den von Herzen Aufrichtigen hilft.“ (Psalm 7, 11)
Aufrichtigkeit endet bei Gott:
„Denn der HERR ist gerecht, er liebt Gerechtigkeit; die Aufrichtigen werden sein Angesicht schauen.“ (Psalm 11, 7) „Ja, die Gerechten werden deinen Namen preisen, und die Aufrichtigen werden wohnen vor deinem Angesicht!“ (Psalm 140, 14)
Aufrichtigkeit – ist das ein verstaubter Anspruch an unser Leben?
Ist es möglich, aufrichtig in einer Welt zu leben, in der alles relativ bewertet wird und manchmal fast unmöglich ist, zwischen wahr und unwahr zu unterscheiden? Fällt ein wenig Unaufrichtigkeit ins Gewicht?
In 4 Wochen beginnt der Advent. Eine gute Gelegenheit nicht nur das Haus, sondern auch das Herz vorzubereiten. Es licht werden zu lassen, in dunklen Ecken zu säubern, da, wo sonst „niemand“ hinschaut. Zugegeben, das Thema Aufrichtigkeit kann herausfordernd sein. Ich lade Dich ein, mit mir gemeinsam diese Aufgabe anzugehen, mutig und demütig vor Gott zu bewegen, was Dich bewegt und dort anzusetzen, wo er Dir einen Fingerzeig gibt. 👆🏻
Ich denke über Aufrichtigkeit nach und mir kommen einige kritische Momente in den Sinn, wo ich Aufrichtigkeit in Gefahr sehe oder gar infrage stelle:
- Klingen unsere lauten Gebete wie wohlklingende Reime oder sind sie echt und zeugen von einem Leben mit Gott?
- Berichten wir im Gottesdienst nur von unseren erfolgreichen Abschlüssen und bestandenen Prüfungen, dem löblichen von Jesus Weitersagen oder erzählen wir auch von Kämpfen und Niederlagen?
- Dient der Gottesdienst dazu, dass wir Gott ehren (zerschlagenen und zerbrochenen Geistes, einander die Füße waschend, dienend) oder treffen wir uns, um die perfekte Familie, das perfekte Paar, den perfekten Gläubigen darzustellen?
- Muss jede Haarsträhne sitzen, jedes Hemd gebügelt und die Bluse knitterfrei sein, damit der Gottesdienst überhaupt beginnen kann? (was, wenn das mal nicht der Fall ist?!)
- Blicken wir verachtend auf diejenigen, die es wieder einmal nicht geschafft haben – so vorbildlich wie wir – rechtzeitig vor Beginn des Gottesdienstes einzutreffen?
- Sind wir stolz darauf, die ersten auf dem Parkplatz zu sein?
- Genieße ich es, dass immer wir nach Rat gefragt werden, und wirke ich gern um meines Egos willen mit?
- Wünsche ich mir als Frau, dass mein Mann „überall“ mitarbeitet, damit ich über alles Bescheid weiß?
- Gebe ich mich damit zufrieden, die Gemeinderäume zu putzen, ohne dass mir dafür gedankt wird?
Aufrichtigkeit – sie wird jeden (Sonn-)tag neu erprobt.
Bist Du echt? Bin ich echt?
Aufrichtigkeit ist und muss zwangsläufig ein Kennzeichen des Leibes Christi, der weltweiten- und der Ortsgemeinde sein: „Hallelujah! Ich will den HERRN loben von ganzem Herzen im Kreis der Aufrichtigen und in der Gemeinde.“ (Psalm 111, 1)
Gehörst Du zum „Kreis der Aufrichtigen“?
Die Fortsetzung zu diesem Impuls erscheint in der Folgewoche.
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